Kampala
Dienstag bis Freitag (Tage 1-5) haben wir in Kampala damit verbracht uns im Aponye Hotel vom Flug zu erholen und für unsere Weiterreise in den Kongo einzukaufen. Die Flüge über Addis (Äthiopien) nach Entebbe/Kampala Uganda verliefen ohne Komplikationen und wir haben Dienstagnachmittag tatsächlich alle Taschen sicher ins Taxi verladen können. Allerdings frage ich mich immer noch, wie acht Taschen, vier Rucksäcke, vier Laptoptaschen, fünf Personen (wir vier plus der Taxi driver) in das Auto gepasst haben. In Afrika ist vieles möglich.
Auf unserem Einkaufszettel standen neben Lebensmittel (vieles bekommt man im Kongo nur für den doppelten oder dreifachen Preis; Mehl statt ca. 1$ pro Kilo für 2 oder 2,50$), Mobiltelefone, Deckbetten, Kissen auch Bügeleisen, Insektenspray und Klopümpel. Ein ganz besonderes Unterfangen war es leere Kartons für Umoja zu besorgen. Simon und David haben sich dafür in ein Viertel gewagt, wo man besser nicht mit seinem PKW zum beladen vorfährt. Was macht man also? Man organisiert sich drei Träger, die die 80 Kartons kurzerhand auf ihrem Kopf bis zum Auto tragen und auch noch helfen den Dachgepäckträger zu beladen. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt gehören die Leute hier zu den eindeutigen Ladungsexperten.
Neben unseren schweißtreibenden Einkaufstouren in den Supermärkten, sowie den Straßen und Gassen von Kampala, haben wir am Donnerstagabend noch Simone besuchen können. Eine TAZ-Reporterin, die doch tatsächlich auch aus der Baden-Badener Gegend kommt. Es war unheimlich spannend zu hören, was die Krisenreporterin zu erzählen hat und vor allem wie sie als weiße Frau auf dem schwarzen Kontinent zurechtkommt. Der Abend wird noch lange bei uns im Gedächtnis bleiben.
Am Samstag haben wir uns auf den Weg Richtung Rethy gemacht, das gibt aber denke ich wieder einen eigenen Blogeintrag. Nur für euch jetzt unten noch eine kleine Ode an Kampala, wie ich sie erlebt habe. Die Übertreibung ist ganz bewusst so gewählt.
Kampala – was bist du nur für eine vielseitige Stadt. Mal zeigst du dich schwülheiß, mal vermüllt und richtig dreckig, brechend voll mit Leuten. Schweiß-, Urin- und Essensgerüche mischen sich in der Hitze des Tages, begleitet vom Lärm des Verkehrs, der Boda Boda-Fahrer (Moped-Taxi), dem Gewusel der Händler, Bettler und sonstiger Leute, die sich tagsüber in der Stadt herumtreiben. Nachts sind manche Straßen wie leergefegt, was bleibt ist ein leichter Duft vom Smog des Tages der über dem Müll der Tagesgeschäfte liegt. Als Besucher wird man allein schon von den vielen Eindrücken, die du lieferst, betäubt, ganz zu schweigen davon, wenn man sich in dein Gewühle hineinwagt. Anstrengend, eindrucksvoll und schweißauftreibend. Einmal im Gewirr deiner vielen Gassen, Geschäfte und Verkaufshäuser im Getümmel der Menschen verschwunden, fällt einem das Atmen schwer. Die stickige, verbrauchte Luft und die Menschenmasse, die sich als schwitzender, glitschiger Aal an dir vorbeischiebt lässt deine Lunge zu Hochleistungen auffahren. „Mzungu“ aufgepasst, wenn du dich einmal in das Herz der Stadt hineinwagst! Kaum zu glauben, dass du auch eine ganz andere Seite zeigen kannst. Große, farbige Hochglanzposter rühmen den Luxus verschiedener Produkte an, die sich wenn überhaupt nur ein Bruchteil deiner Bevölkerung jemals leisten kann. Banken, „Shopping Malls“ mit endlosen Fensterfronten und polierten Böden, sorgen mit hochbewaffnetem Sicherheitspersonal dafür, dass sich die Schichten untereinander nicht vermischen. Kulturschock erleben viele Touristen tag-täglich, wenn sie sich aus dieser westlich-glitzernden Welt auf ein Boda-Boda wagen und durch die Stadtviertel düsen, ihr Herzklopfen hört erst wieder auf, wenn sie durch die Eingangstür ihres 4 Sterne Hotels schreiten. Nach dem Verarbeiten des ersten Schocks ist es ein Fieber das bleibt, eine tiefe Sehnsucht sich noch einmal in deinem Gewirr treiben zu lassen und noch einmal deine Luft zu schnuppern. Kampala, ich komme wieder!
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Simon kurz vor dem Aufladen der Kartons; Im Hintergrund zwei der Lastenträger |
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voll beladener Dachgepäckträger; in dieses Auto müssen nur noch 4 Leute, 8 Taschen etc. :-) |
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Blick aus unserem Hotelzimmer direkt auf die Williamsstreet |
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Wäsche wird auf dem Dach gegenüber getrocknet |
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Lastenträger; im Hintergrund: Boda Boda Fahrer, die auf Kundschaft warten |
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Für afrikanische Verhältnisse halbvoller LKW |
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Blick auf den Matatu-Park |
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Mitten im Matatu-Mark: Obstverkäuferin |
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Kampala Life I |
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Kampala Life II |
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Kampala Life III |
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3/4 voller LKW, aber immer noch nicht voll :-) |
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fresh fruits |
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noch mehr LKWs. Alle vor unserem Hotel |