Donnerstag, 25. April 2013


Der Weg nach Rethy

Samstagmorgen (20.04.) sollte es wie geplant um 7 Uhr mit dem Auto los in Richtung Rethy gehen. Wie wir mittlerweile wissen, läuft in Afrika vieles nicht so, wie es ursprünglich geplant war.  So auch dieses Mal. Da unser Hotel in Kampala keinen Parkplatz hat und es sich nicht empfiehlt, dass Auto unbewacht stehen zu lassen, hatten wir den Landcruiser auf einem Parkplatz in der Nähe mit Tag und Nacht Security abgestellt. Da auf diesem so viele Autos wie möglich passen sollen, werden die Autos von den Angestellten bei Bedarf in zweite Reihe oder komplett umgeparkt. Dies bringt natürlich auch mit sich, dass man den Autoschlüssel dort deponieren muss. Nun ergab sich folgendes Problem: David wollte kurz nach halb 7 das Auto holen (Der Parkplatz öffnet nach Schild auch um 6:30Uhr), leider war außer den Sicherheitsleuten keiner da und der Zuständige ist eben erst eine dreiviertel Stunde später aufgetaucht (Afrikaner arbeiten eben gemütlich und ohne Eile)
1. Verzögerung.

Nachdem wir dann das Hotel mit voll bepacktem Auto letztendlich verlassen konnten, waren wir alle frohen Mutes. Es war ja immer noch recht früh und wir hatten für unsere Fahrt + zweimal Grenzübergang ja immer noch genügend Zeit… Das es dann doch nicht ganz genau so reibungslos weiterging, kann man sich nun ja auch schon fast denken-Afrika eben. Wenigstens sind wir noch aus dem Verkehr der Innenstadt von Kampala rausgekommen,  bevor wir wegen diverser leuchtender Warnlämpchen an einer Tankstelle in Kawempe (äußerer Stadtteil von Kampala) Halt gemacht haben. Dort wollten wir zunächst unseren Ersatzreifen reparieren und aufpumpen lassen und noch einmal die Batterien und Sicherungen checken lassen, um die Fehlerquelle für den leuchtenden Tannenbaum auf dem Armaturenbrett  ausfindig zu machen. Letztendlich war es eine kaputte Lichtmaschine (d.h. kein Laden der Batterien mehr möglich), wahrscheinlich durch den Austausch einer kaputten Batterie zwei Tage zuvor. Hier mal ein paar Bilder von „afrikanischen“ Freiland-Werkstätten:

Mechanikstunde bei David
Das ist wohl beim Auffüllen der Batterie passiert, aber nicht das Problem

Unser Mechaniker

Beim Einbau der neuen Lichtmaschine

Reifenflicken I

So flickt man heute Reifen, nein das ist kein Kaugummi

Als um 11 Uhr die Fahrt dann endlich weiterging, waren wir bereits nicht mehr ganz so sicher, ob wir es heute in den Kongo schaffen würden. Trotzdem fuhren wir non-Stop weiter, ugandische Straßen sind ja auch noch nicht so schlecht…

Uganda-Straßen I + Mopedtransporter

Instandsetzung Uganda-Straßen II

Neu Instandgesetzte Uganda-Straßen III 

Dann noch ein kurzer Zwischenstopp im „Ananas-Paradies“ (0,22€/Ananas) und rein in den Regenschauer. So regnen kann es auch nur hier in der Regenzeit. Wobei ist gerade Regenzeit oder nicht? Das kann hier niemand mehr so genau sagen.

Simon will die Ananas am liebsten gleich so essen :-)

Kawumm und plötzlich war der Regen da

Und wie es regnet. Wo ist die Straße unter diesem Fluss Regenwasser?

Nach dem Schauer: Uganda Straßen IV

Nilüberquerung und Karuma Falls


Kurz vor der ugandischen Grenze in Nebbi, es war gerade halb 5 somit immer noch genug Zeit bis die Grenze um 18 Uhr schließt, bemerkte David plötzlich, dass das Auto komisch fährt. Und tatsächlich der rechte hintere Reifen verlor Luft und zwar relativ schnell. Dann hieß es nur noch schnell zur nächsten Tankstelle, die glücklicherweise keine 100 Meter mehr entfernt war. Ging gerade noch gut und der Felge war nichts passiert. Also Reifen runter, Ersatzreifen drauf, richtigen Reifen reparieren lassen, Ersatzreifen runter, Reifen wieder drauf. Ja wir haben ja genügend Zeit – NICHT.

David und Simon begutachten den platten Reifen

Dann noch kurz ein paar Chapatis (eine ziemlich leckere Mischung zwischen Fladen und Pfannkuchen, sehr verbreitet in Kenia und Uganda) für den Weg und auf zur ugandischen Grenze, haben ja erst kurz nach 5, immer noch genügend Zeit. Und tatsächlich hat die ugandische Grenze noch auf, doch nun der nächste Rückschlag: Es ist Samstag und samstags machen die Kongolesen ihre Grenze meist schon um 15Uhr zu… Tataaa alle Hetze umsonst. Naja wenigstens haben wir es noch vor dem ugandischen Grenzübergang erfahren und konnten in die nächste Stadt zurückfahren und uns ein Hotel (oder ähnliches, man bedenke wir sind in Afrika:-) suchen. Andernfalls hätten wir die Nacht im Auto irgendwo im Niemandsland zwischen Uganda- und Kongo-Grenze verbringen müssen. In Paida haben wir eine relativ neue Hotelanlage gefunden und waren überaus zufrieden mit unserer Unterkunft und der Sicherheit für unser Auto+Gepäck. In Paida gibt es sogar seit gut einem ¾ Jahr auch Strom, Luxus pur!

Unser Hotel in Paidha (Uganda)

Nach dem abenteuerlichen Samstag ging die Weiterreise ohne Probleme von statten. Unsere Stoßgebete haben sehr geholfen, so verliefen beide Grenzübergänge reibungslos und wir mussten nichts verzollen. Davids Suaheli und seine bisherigen Erfahrungen haben sicherlich auch viel geholfen. Danach ging es über die Kongo-typischen Straßen endlich nach Rethy und die Freude war groß als wir mit einem Tag Verspätung endlich ankamen.


Goodbye Asphalt - Uganda Straßen V

Mahagi - kongolesische Grenzstadt, Asphalt? negativ.

Kongo Straßen I

Kongolesisches Wohnhaus/Lehmhütte, davor  liegt die Cassava  Wurzel (oder auch Maniok oder Yuca in anderen Erdteilen) zum Trocknen aus (aus ihr wird Fufu, eine Art Brei Grundnahrungsmittel im Kongo hergestellt, bei uns auch als Pattex oder Delta Force bekannt)

Kongo Straßen II

Ankunft in Rethy: Calvin und Simon

Saula und David

Samuel und Saula

Franzi und Saula

3 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Lieben,

    schön - und spannend - Eure Abenteuer so mitverfolgen zu können... zu hören, was Ihr erlebt und was Euch bewegt. An das afrikanische Fahrfeeling erinnere ich mich gut - bin in Burkina mal 4 Stunden durch den Busch gefahren in einem vollen Bus - 40°C, trotzdem Menschen in Skikleidung für die lange Reise, Hühner, Ziege, Moped... alles dabei :-) - und mitten durch ne rote Staubpiste unter unglaublich blauem Himmel - und ein unbeschreiblicher Duft :-)... einfach wunderbar!
    Seid behütet! Herzlich grüßt & denkt an Euch
    Cordula

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  2. Hallo Franzi, hallo "Kinder",(das musste jetzt sein)
    ich werde mir nochmal überlegen, ob ich wirklich in den Kongo reisen möchte?!
    Da ich schon nicht gerne Achterbahn fahre, scheint dies ja auch nicht gerade easy zu sein. Es klingt so,dass man wirklich gute Nerven braucht. Das liest sich ja gut und spannend, aber drinstecken ist ja nochmal was anderes.Übrigens, wie war es denn in dieser Situation mit euren Nerven?
    Gott sei DANK ihr seid heil angekommen.
    Liebe Grüße
    Maria

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  3. Echt heftig und voll Afrika. Aus der Ferne liest sich alles voll spannend. Drin stecken ist natürlich ne ganz andere Nummer. Finde den Blog übrigens genial und freue mich schon auf den nächsten Eintrag mit sooo tolllen Bildern.
    LG Naemi

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