Laut Reiseführer ist die Fahrt von Nairobi nach Mombasa „im kolonialen Ambiente“ ein „Stück romantisches Abenteuer“. Und im Gegensatz zu den Bussen gelten Züge als sicheres und „relativ pünktliches“ Verkehrsmittel. Die genaue Definition von „relativ pünktlich“ ist mir nicht bekannt. Aber ich habe sicherlich noch nie in meinem Leben so lange auf einen Zug gewartet. Um 18 Uhr sollten wir dort sein und der Zug um 19 Uhr losfahren. Aufgrund unserer Erfahrungen mit der Rush Hour in Nairobi haben wir uns sehr früh hinfahren lassen und saßen ab 17.15 Uhr am Bahnhof. Alle 2 Stunden wurde durchgesagt, dass der Zug Verspätung hat, aber kommen wird. Die Ansage haben wir nie verstanden, aber auf Nachfrage wurde immer wieder eine neue Ankunftszeit benannt. Die 7,5 Std. auf einem Plastikstuhl am Bahnhof haben wir mit zwei FSJlerinen aus Norddeutschland verbracht, die uns von ihrer bisherigen Zeit in Nairobi erzählt haben. Um 2 Uhr nachts ist der Zug dann losgefahren und wir haben dankend auf das versprochene Dinner verzichtet und uns gleich in unserem Abteil schlafen gelegt.
Naemi will nach 7,5 Stunden am Gleis nur noch schlafen. Doch erst muss das Zugpersonal die Betten beziehen. |
Um 8.30 Uhr wurden wir im Zug per Klingel zum Frühstück gebeten. Bis 18 Uhr hatten wir dann genügend Zeit stundenlang aus dem Fenster die Veränderung der Vegetation und Hütten zu beobachten. Der Zug ist sehr lang und fährt sehr langsam (Spitzengeschwindigkeit laut Daniels App: 52 km/h, Normalgeschwindigkeit: ca. 30 km/h) und hält oft an z.B. um manuell eine Weiche zu stellen oder einen Güterzug vorbei zu lassen. Ständig kommen Kinder angerannt um den Zug und die Weißen zu sehen, zu winken und ganz oft um Süßigkeiten u.v.m zu betteln.
Die Fahrt dauerte insgesamt 16 Stunden. Die Auf-und Ab-Bewegung des eigenen Körpers während der Fahrt ist mit Worten nicht beschreibbar. Man wird fast ununterbrochen durchgeschüttelt. Der Körper behält die Bewegung übrigens auch noch Stunden nach der Fahrt bei. Das fühlt sich ein bisschen wie seekrank an. Und uns wurde abends im Cottage immer noch stehend und sitzen schwindelig.
Hallo ihr beiden Lieben,
AntwortenLöschenihr habt mir gerade zu Beginn eines trüben Arbeitstages in einem menschenleeren Kundencenter nicht nur ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, als ich gesehen habe, dass ihr ja drei (!) neue Einträge eingestellt habt.
Ich denke an euch und wünsche euch weiterhin eine gute und erlebnisreiche Zeit in Afrika :)
Ganz ganz liebe Grüße!